Voller Erwartungen. Hoffnung darauf, dass der Druck nachlässt, der sich zuletzt hartnäckig und schmerzhaft festgesetzt hat. Sehnsucht nach Erleichterung. Und das schöne daran ist, dass entschleunigte Sommertage all diese Wünsche erfüllen können. Zumindest erinnern wir uns daran. Diese Sommer gab es und es gibt sie.
So einfach ist die Sache aber nicht. Weshalb nicht? Demütig nehmen wir zur Kenntnis, was Medien bild- und wortreich erklären: Überbordende Erwartungen an die Urlaubszeit setzen uns unter Druck. Zwischenmenschliche Konflikte werden ausgetragen, welche im Alltag unterdrückt werden. Und dann auch noch das final Unausweichliche – die Tage vergehen wie im Flug und wir müssen uns fragen, ob wir fit genug sind, wenn schon bald die nächste Runde im Boxring eingeläutet wird.
In der einen oder anderen Form hat wohl jeder schon eine Trübung der sonnigen Tage erleben müssen. Es ist eben nicht so trivial, dem Alltag zu entfliehen. Aber es wäre nicht mein Blog und es wäre kein Beitrag zur Resilienz, wenn dies bereits das Ende der Geschichte ist. Was ist es denn, was eine schöne Zeit flüchtig macht? Ein, zwei Vorfälle und alle Entspanntheit ist dahin.
Nehmen wir die Arbeitsdefinition für Resilienz, welche diesem Blog zugrunde liegt. Die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Da liegt die Latte nun ebenfalls hoch. Aber damit lässt sich zumindest konkreter denken, als beispielsweise anhand der Vorstellung an einen maximalen Erholungswert, welcher uns möglichst lange nach dem Urlaub begleiten sollte.
weist jene Merkmale auf, die auch für die körperliche Widerstandsfähigkeit oder für Organisationen relevant sind. Eine leere Batterie widerspricht dem Prinzip der Vorratshaltung. Es braucht einen mentalen Puffer, um abzufedern. Die notwendige Flexibilität zur Veränderung und Weiterentwicklung wird allerorts getrommelt und ist ebenfalls ein Baustein zur Resilienz. Wenn dennoch etwas schief geht, dann – Schadensbegrenzung! Schlimm wird es erst dann, wenn sich ein Scheitern im ganzen System ausbereitet. Und weshalb tun sich jene schwer, die nur allzu gerne und allzu viel jammern?! Egal was passiert, schnelle Erholung und die Fähigkeit der Wiederherstellung stellen sicher, dass einen nichts „umhaut“. Und dann bleibt noch eines: neugierig sein und ständiges lernen durch Feedback.
Sieh an, so einfach ist das?! Natürlich nicht. Aber ehrlich, auch wenn wir beim tatsächlichen Tun manchmal scheitern, so ist zumindest klar, welcher Weg zu gehen ist. Denn Urlaubsgefühle werden nicht bei booking.com gebucht, sondern sollten möglichst viel mit dem Leben im Alltag gemein haben.