Aussichtsreich?

Spätestens seit der Finanzkrise 2008 ist klar, wie fragil globale Wirtschaftsstrukturen sind. Die kurzfristige Abfolge einander jagender Bedrohungspotenziale für Wirtschaft und Gesellschaft ist unübersehbar. Mit der Coronapandemie wird ein vorläufiger Höhepunkt erreicht.

 

Der Erfolg von ausgerufenen Durchhaltetaktiken ist fraglich. Richten wir den Blick in die jüngste Vergangenheit, dann werden wieder die Zeichen der globalen Transformation erinnerlich. Globale, sektorale, regional und systemische Krisen waren und sind dafür Symptome.

Ausschließlich auf das Durchtauchen von Krisen ausgerichtete Strategien erfordern andere Maßnahmen, als es Szenarien einer Transformation verlangen.

Eine Krise verlangt nicht zwingend Veränderung, Wandel schon.

Dies hat vorallem mit dem größeren Betrachtungszeitraum zu tun. Macht es noch ernsthaft Sinn darauf zu hoffen, künftig dort fortzusetzen, wo die Demontage überholter Wirtschaftsstrukturen längst begonnen hat? Braucht es zwingend diese Selbstsuggestion, um unbeschadet durchzukommen? Wie wäre es, wenn man die eine oder andere Durchhalteparole einfach Selbsttäuschung nennt?! Bald wird sich feststellen lassen, dass wiederkehrende Enttäuschungen weder der menschlichen Psyche, noch der Entwicklung von Geschäftsmodellen gut tun. Die Realität schlägt umso härter durch, je länger sie ausgesperrt war.

 

Nicht falsch verstehen. Wenn einmal Feuer am Dach ist, muss alternativenlos aus der Durchhaltetaktik eine Überlebenstaktik werden. Der Kommandant des Löschzugs hat dann das Sagen. Aber bei all dem gibt es immer ein Davor und ein Danach. 

 

Es geht um verpasste Abzweigungen und nutzlos verstrichene Zeit. Der Alltag ist ein gefräßiges Monster und holt sich jede freie Minute. Vielleicht hilft Tagträumen. Ein paar Minuten unzensuriertes Wunschdenken. Immer und immer wieder. Manches davon wird Sinn machen, manches wird im wahrsten Sinn des Wortes schlichtweg zu vergessen sein.

Aber was zeigt sich vorallem im Nu?

Der Schweinehund

 

Durchhaltetaktiken sind viel einfacher hinzubekommen. Sie sind konkret und man weiß, was man als nächstes zu tun hat. Deshalb lässt man auch ungern davon ab.

Das Wissen um die Bedeutung  dieses konkreten, winzig kleinen nächsten Schritts ebnet aber gleichermaßen den Weg, um sich auf neue Perspektiven einzulassen.

Große Ziele zerlegen sich in viele kleinste Schritte, um sich ihnen zu nähern. Was liegt da mehr auf der Hand, als sich den nächstliegenden kleinen Schritt zu überlegen und los zu marschieren?!